Die Geschichte von Biewer - Auszug aus der Chronik

Die Wurzeln des Ortes Biewer reichen bis in die keltisch-römische Zeit zurück.
Oberhalb der heutigen Siedlung befindet sich ein Gräberfeld der Treverer, das
ins erste vorchristliche Jahrhundert datiert wurde. Zu römischer Zeit führte
die Fernstraße, die Trier mit Andernach verband, durch das heutige Biewerer
Ortsgebiet und es gilt als gesichert, dass sich dort bereits zu dieser Zeit
eine Ansiedlung bildete.

929 tritt Biewer (lat. Bevera) in die geschriebene Geschichte ein, als es an-
lässlich eines Gütertauschs erstmals urkundlich erwähnt wird. Seit dem Mittel-
alter ist der Apostel Jakobus der Schutzpatron von Biewer und 1017 wird erst-
mals eine nach ihm benannte Kapelle schriftlich bezeugt. Nachdem ein 1664
fertiggestellter Nachfolgebau dieser Kapelle Ende des 19. Jahrhunderts für die
wachsende Gemeinde zu klein wurde, errichtete der eigens gegründete Kirchenbau-
verein 1911/12 die heutige Kirche St. Jakob.

Die in den letzten Jahren restaurierte St. Jost-Kapelle am südwestlichen Orts-
eingang stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und gehörte ursprünglich zu einem
bereits 1283 gegründeten Siechenhaus, in dem unter anderem an Lepra erkrankte
Menschen ihr elendes Dasein fristen mussten.

Verwaltungsmäßig gehörte Biewer spätestens seit dem 14. Jahrhundert zum Amt
Pfalzel und unterstand damit direkt dem Trierer Kurfürsten. Auch während der
preußischen Zeit ab 1815 gehörten die beiden Dörfer zusammen und bildeten die
Gemeinde Pfalzel-Biewer, bis Biewer 1930 abgetrennt und nach Trier eingemeindet
wurde.

Literatur: Friedrich Keil, Biewerer Ortschronik, 5 Bde. 1985-2001